Hennstedter Zeitzeugen berichten

Medizinische Versorgung

Die medizinische Versorgung war durch zwei Landärzte, einen Zahnarzt und eine Apotheke so gut wie sichergestellt. Wenn es erforderlich war, wurde man auch in das Städtische Krankenhaus nach Heide gebracht. Bei Entbindungen, die grundsätzlich zu Hause stattfanden, war eine ortsansässige Hebamme zur Stelle, zu der der Arzt bei Bedarf hinzugezogen werden musste.
Es wird berichtet, dass man, bevor ein Zahnarzt sich in Hennstedt niederließ, zum Zahnziehen entweder zum Landarzt, Barbier, Kaufmann oder auch zum Hufschmied ging.
Stets mit dem Fahrrad unterwegs war der Hennstedter Tierarzt, wenn er zu seinen ‚Patienten‘ fuhr. Obwohl er sehr tüchtig war, musste bei größeren Operationen ein Tierarzt aus Heide geholt werden. Mit dem Pferdegespann fuhr man zu ihm, gab ihm neben dem Bericht über das erkrankte Tier auch eine genaue Wegbeschreibung zum Hof, da er mit seinem Auto wesentlich früher als man selbst dort eintraf. In der Niederlassungszeit von Dr. Hans Wrede (1931-1978) wurde seitens der Arbeitgeber – insbesondere während des 2.Weltkrieges - vermehrt und mit Druck vom Arzt verlangt, die Arbeitskraft des Bürgers zu erhalten oder wieder herzustellen. Medizinische Laien, meistens Arbeitgeber drängten jedoch oft zur frühzeitigen Wiederaufnahme der Arbeit. Für die Genesung der Patienten war es allerdings neben der Medikation der beste Schutz, Bettruhe zu verordnen, die durch die Fachautorität des Arztes von allen am ehesten akzeptiert wurde. So verordnete Dr. Wrede vermehrt Bettruhe und erhielt dadurch seinen Nökelnaam ’Hans to Bett’.
 

Apotheke in der Mittelstraße

dorf_bilder/Chronik-Hennstedt-65.jpg

Arztpraxis Dr. Wrede, Einrichtung im Dithmarscher Landesmuseum ausgestellt

dorf_bilder/Chronik-Hennstedt-66.jpg