Persönlichkeiten

Hans Friedrich Micheelsen(1902-1973)

Aus Hennstedt kommt ein anerkannter Kirchenmusiker:

Hans Friedrich Micheelsen (1902 – 1973)

In der Secundus-Kirche, in der sein Vater Kantor war – verbunden mit dem Lehrerberuf in der Schule – wird er schon in frühen Jahren seine Liebe zur Musik entdeckt haben. So entstand auch der Wunsch, dieses Fach zu studieren, was ihm der Vater allerdings untersagte: ”Weltfremd sah der Vater in jedem künstlerischen Beruf nur die Gefahr, vom geraden bürgerlichen Lebensweg abzuweichen und haltlos zu verkommen.”9
So wurde er zunächst Lehrer und übte diesen Beruf als Hauslehrer einige Zeit in Uetersen aus. Daneben betätigte er sich als Organist an der Pauluskirche in Brunsbüttelkoog. So konnte er sein Musikstudium selber finanzieren, welches er zunächst in Hamburg aufnahm und später in Berlin fortsetzte. Dort wurde er Schüler in der Meisterklasse Paul Hindemiths. Daneben war er als Organist in der Berliner Matthäusgemeinde tätig. Nach dem Abschluss des Studiums wurde er 1938 Mitbegründer der Kirchenmusikschule in Hamburg und übernahm deren Leitung. Von 1941 bis 1945 diente er in der Wehrmacht und schrieb später über diese Zeit: ”In diesen Jahren habe ich eine harte Schule der Geduld durchgemacht. Doch wurde ich durch alle Fährnisse hindurchgeführt und sah am Ende des Jahres 1945 wieder Aufgaben wesensmäßiger Art vor mir.” Er zog nach Jesteburg (Nordheide) und lebte dort bis 1959, dann zog er 1962 in den Schwarzwald, aber nach dem Tod seiner Frau zurück in die norddeutsche Heimat, wo er in Glüsing 1973 starb.Hans Friedrich Micheelsen schuf Vokal- und Orgelmusik, dazu Instrumentalwerke; das meist gespielte Orgelkonzert, Opus 34 ist ”Es sungen drei Engel” und wurde 1943 in Lüneburg uraufgeführt.
Auch weltliche Kompositionen entstammen seiner Feder: So schrieb der z.B. die Kantate ”Der kleine Zoo”, in der er Texte von Ringelnatz und Morgenstern vertonte. Micheelsen wird als bedeutender Kirchenmusiker des 20. Jahrhunderts geschätzt. Er hat auch Werke geschaffen, die von kleineren Gemeindechören bewältigt werden können – so z.B.  das ”Hamburger Motettenbuch” in 10 Bänden. Ihm gebührt in Hennstedt ein ehrendes Andenken.10

Hans Friedrich Micheelsen

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